Schulen brauchen multiprofessionelle Unterstützung
VRB: Das Schuljahr 2023/24 erfüllt diese Erwartung immer noch nicht
Der Landesvorsitzende des Verbandes Reale Bildung (VRB) Timo Lichtenthäler fordert mit Blick auf das neue Schuljahr nachdrücklich die Sicherung schulischer Qualität. „Auf die Lehrerin und den Lehrer kommt es an. Sie benötigen eine fachlich und pädagogisch fundierte Ausbildung, im Schulalltag aber auch professionelle Unterstützung.“ Zunehmend seien Lehrkräfte mit Aufgaben konfrontiert, die speziell ausgebildete Sozialpädagogen, Psychologen, Verwaltungsassistenten oder IT-Spezialisten erledigen könnten. Solches Personal sei an den Schulen in Rheinland-Pfalz jedoch auch mit Beginn des Schuljahres 2023/24 kaum vorhanden.
Besonders auffällig ist der Mangel an Unterstützung bei der Umsetzung der Digitalisierung.
Der VRB verweist in diesem Zusammenhang auch auf den „Bildungsmonitor 2023“. Dieser konstatiert in seiner aktuell veröffentlichten Studie eine Stagnation der digitalen Bildung. Die Schlussfolgerung des „Bildungsmonitors“: Wichtig sei es, „das digitale Lernen in der Lehrkräftebildung zu verankern und multiprofessionelle Teams – unter anderem mit IT-Expertinnen und -Experten – zur Unterstützung aufzubauen.“
„Die Frage ist, wie wir unter den gegebenen Bedingungen das Lehren und Lernen in Zukunft gestalten sollen“, so der kritische Blick des VRB-Landesvorsitzenden auf die aktuell unbefriedigende Situation. In vielen anderen Ländern sei man viel weiter. Dort gebe es wie etwa in Finnland, Estland oder in Australien, Neuseeland und Kanada so genannte Bildungstechnologen (educational technologist), die an der Schnittstelle von Pädagogik und IT arbeiten und Lehrkräfte beraten und fortbilden. „Solche Expertise fehlt an unseren Schulen“, moniert der Verbandschef. „Mit der Arbeitszeit der Lehrkräfte wird ineffizient umgegangen. Die entlastende und förderliche Einbeziehung multiprofessioneller Teams ist unverzichtbar und unaufschiebbar, wenn Schule sich weiterentwickeln soll“, so Lichtenthäler. Das Schuljahr 2023/24 erfülle diese Erwartungen immer noch nicht.
Der Lehrberuf scheint an Attraktivität verloren zu haben.
In Rheinland-Pfalz herrscht Lehrkräftemangel. Es fehlten gezielte Maßnahmen, die junge Menschen wieder für den Schuldienst begeistern könnten, erklärt der VRB-Landeschef. „Die Herausforderungen in der Schule werden immer größer und vielfältiger, entsprechend nehmen die Belastungen unserer Lehrkräfte zu. Schulen benötigen gezielte Unterstützung. Lehrkräfte müssen wieder in der Lage sein, sich auf die Wahrnehmung ihres originären Bildungsauftrages, dem Unterrichten, zu konzentrieren“, so Lichtenthäler.
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