Hart und nicht fair
„Die Klagen aus den Lehrerzimmern werden immer lauter“, stellt der Vorsitzende des Verbandes Reale Bildung (VRB) Bernd Karst fest. „Seit Jahren werden der Schule immer neue Aufgaben zugewiesen:
- Ausarbeitung von Schulprogrammen,
- Übernahme von Erziehungsaufgaben, die bisher von Eltern wahrgenommen wurden,
- Umsetzung der Schulstrukturreform,
- Individualisierung des Unterrichts,
- Integration von Migrantenkindern,
- Inklusion beeinträchtigter Jugendlicher,
- Gewalt- und Drogenprävention,
- Berufsorientierungsprogramme,
- Intensivierung der Elternarbeit,
- Entwicklung von Medienkonzepten,
- Umwelt- und Verbraucherbildung,
um nur einige zu nennen.“
Entsprechende Entlastungen der Lehrkräfte sind dagegen nicht vorgesehen. Die Verweigerung wird von der Landesregierung stets mit Hinweis auf die Schuldenbremse oder mit dem Vorrang einer Reduzierung des Unterrichtsausfalls begründet. „Es wird Zeit, dass das Land auch seiner Fürsorgepflicht gegenüber seinen Lehrkräften nachkommt“, mahnt der VRB-Chef und fordert die neue Bildungsministerin Vera Reiß auf, den angekündigten „Neustart“ zu nutzen, bevor sich die Zahl ausgebrannter Lehrkräfte weiter dramatisch erhöht.
Konkret fordert der VRB:
- Klassenmesszahl 25 (in Berufsreifeklassen und –kursen 20) auf allen Stufen
- Unterrichtsverpflichtung der Vollzeit-Lehrkräfte 24 Wochenstunden
- Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte, solange sie noch zur Verfügung stehen
- Unterstützungsteams mit Schulpsychologen und Schulsozialarbeitern
- Teilhabe der Lehrkräfte an der allgemeinen Lohnentwicklung statt Absenkung der Realeinkommen
Die Loyalität der Lehrerschaft gegenüber dem Dienstherrn verlangt auch faire Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Diese Fairness erwartet der VRB von der umgebildeten Landesregierung.
V.i.S.d.P.: Wolfgang Häring, Pressereferent, Hermann-Mündler-Str. 28 , 67227 Frankenthal, Tel.: 06233-42895, e-Mail: Wolfgang.Haering(at)vrb-rlp.de , Internet: www.vrb-rlp.de
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