19.02.2015

Inklusion in Rheinland-Pfalz: Mainz übernimmt sich

In der heutigen Pressekonferenz informiert die Landesregierung darüber, dass sie den Kommunen 10 Millionen Euro zur Verfügung stellen wird, um sie bei der Umsetzung der schulischen Inklusion zu unterstützen.

In der heutigen Pressekonferenz informiert  die Landesregierung darüber, dass sie den Kommunen 10 Millionen Euro zur Verfügung stellen wird, um sie bei der Umsetzung der schulischen Inklusion zu unterstützen. Bildungsministerin Vera Reiß stellt die Bedeutung dieser Unterstützung für die „Intensivierung von Inklusion und Integration“ als einen großen und planvollen Schritt in Richtung „inklusive Schule“ dar. Der Verband Reale Bildung (VRB) hingegen sieht das Ministerium in Sachen Inklusion auf keinem guten Weg.
„Die rheinland-pfälzische Landesregierung investiert viel zu wenig in das Gelingen der schulischen Inklusion und handelt auch alles andere als planvoll. Die zusätzlichen 10 Millionen für die Kommunen dienen in erster Linie der Fassadenwahrung und der Beruhigung der medialen Öffentlichkeit“, kritisiert der VRB-Landesvorsitzende Bernd Karst.
Auf Fragen, die für das Gelingen von schulischer Inklusion entscheidend sind, hat Mainz keine befriedigenden Antworten. Die Aussage von Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Günther Jauchs Talkshow „Mit Down-Syndrom aufs Gymnasium?“, es gäbe je fünf Inklusionskinder eine Förderschullehrkraft, entspricht leider bei weitem nicht der Realität an den Schwerpunktschulen. Der Rechnungshofbericht von 2013 kritisierte die Intransparenz und „die erheblichen Unterschiede in der Ausstattung der Schwerpunktschulen“. Ungeachtet des Mangels wird das Netz an Schwerpunktschulen weiter ausgebaut. Nach wie vor gibt es kein zufriedenstellendes Fort- und Weitebildungsangebot, um die mit Inklusion befassten Regelschullehrkräfte entsprechend vorzubereiten. Und nach wie vor fehlt ein überzeugendes Investitionsprogramm, um die Schwerpunktschulen baulich und sächlich angemessen für einen inklusiven Unterricht auszustatten. Das Bildungsministerium stellt bezüglich der  Inklusion höchste Ansprüche an Schulen und Lehrkräfte, kommt aber seiner eigenen Verantwortung und Verpflichtung für das Gelingen von Inklusion nur unzureichend nach.

„Die Praktiker in den Schulen wissen es längst: Die Landesregierung hat sich, was Inklusion in Schulen anbelangt, übernommen und steht nicht dazu. Das ist die ernüchternde Bilanz, die in Mainz niemand hören will“, konstatiert Bernd Karst. Sollte nicht endlich die Einsicht reifen, dass es Inklusion zum Spartarif nicht geben kann, dann wird es dabei bleiben, dass Inklusion in Rheinland-Pfalz Schüler, Eltern und Lehrkräfte überfordert und im Ergebnis enttäuscht.

V.i.S.d.P.: Wolfgang Häring, Pressereferent, Hermann-Mündler-Str. 28 , 67227 Frankenthal, Tel: 06233-42895, e-Mail: Haering.Wolfgang(at)vrb-rlp.de , Internet: www.vrb-rlp.de  

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