08.08.2019

Der Verband Reale Bildung (VRB) warnt vor „digitaler Spaltung“

Die Landesregierung will die Schulen zur Nutzung von digitalen Lehr- und Lernsystemen und Netzwerken verpflichten. Sie sollen „regulärer Bestandteil der Erziehungs- und Unterrichtsarbeit“ sein. Der Verband Reale Bildung unterstützt das pädagogisch sinnvolle Lehren und Lernen mit digitalen Werkzeugen, vermisst aber die entsprechende Unterstützung der Landesregierung. Trotz der Finanzhilfen des Bundes aus dem so genannten DigitalPakt Schule werden die Gelder aus Sicht des VRB nicht für die Fortbildung der Lehrkräfte, die Anpassung der Bildungspläne und die Weiterentwicklung des Unterrichts ausreichen.

„Wir müssen auch in die Anwendungskompetenz investieren,“ erklärt VRB-Chef Timo Lichtenthäler. „Lehrerfort- und -weiterbildung ist originäre Aufgabe des Landes.“ Der VRB fordert und erwartet, dass die Landesregierung infolge der digitalen Veränderungen ein schlüssiges Fortbildungskonzept für Lehrkräfte entwickelt. Darüber hinaus benötigten die Schulen eine dauerhafte Unterstützung nicht nur bei der Installation, sondern auch bei der Unterhaltung der digitalen Werkzeuge durch IT-Fachkräfte und Systemadministratoren. „Zu einer Verpflichtung der Schulen zur Nutzung von digitalen Lehr- und Lernsystemen sowie Netzwerken gehört eine zeitlich parallele Selbstverpflichtung des Dienstherrn“, so Lichtenthäler.

Der VRB befürchtet eine „digitale Spaltung“ der Schulen und fordert daher eine massive finanzielle Unterstützung durch die Landesregierung: „Das Entwicklungstempo der einzelnen Schulen darf nicht vom Standort der Schulen und somit von der Finanzkraft des jeweiligen Schulträgers abhängen. Finanzschwächere Landkreise sind auf zweckgebundene Zuweisungen des Landes angewiesen.“ Unverzichtbar sind nach Auffassung des VRB eine zeitgemäße digitale Ausstattung aller Schulen mit Breitbandversorgung, schnellem WLAN, elektronischen Arbeitsgeräten und Lernmitteln sowie mobilen Endgeräten. „Die bereitgestellten Mittel müssen die Schulen schnellstmöglich erreichen“, fordert Timo Lichtenthäler.

Für das Schuljahr 2019/2020 fordert der VRB eine über das gesamte Schuljahr durchgängig ausreichende Personalversorgung, umfassende Fort- und Weiterbildungsangebote sowie zusätzliche Freistellungen der Lehrkräfte zur Wahrnehmung der neuen Aufgaben. Die vom Bund zur Verfügung gestellten Gelder aus dem DigitalPakt Schule sind, so Lichtenthäler, ein notwendiger Anschub. „Darüber hinaus jedoch brauchen wir in Rheinland-Pfalz einen DigitalpaktPlus. Für das Plus ist das Land zuständig. Gelder für Hardware, Software und die notwendigen Investitionen in die Anwendungskompetenz reichen nicht aus“, begründet Lichtenthäler die Verbandsforderung.

 

Zum Hintergrund

Reale Bildung ist attraktiv, denn sie öffnet zahlreiche Wege und Alternativen. Die schulische und berufliche Laufbahn ist daher nicht einseitig festgelegt, sondern abhängig von Begabung, Interessen, Leistung und Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler. Das Schulsystem in Rheinland-Pfalz muss diese Durchlässigkeit gewährleisten und erhöhen. Die Erfahrungen mit der neuen Schulstruktur zeigen, dass die Reale Bildung sowohl für die Realschule plus als auch für die Integrierte Gesamtschule weiter ausgebaut werden muss. Hier setzt der VRB als Interessenverband seinen schul- und verbandspolitischen Schwerpunkt.

Kommunikation Presse und Medien: Bernd Karst, Grolsheimer Weg 5, 55411 Bingen, Tel.: 06721/994999, mobil: 0177-5541102, bernd.karst(at)vrb-rlp.de , Internet: www.vrb-rlp.de

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