Schule sicher und erfolgreich leiten
Die Rahmenbedingungen dafür fehlen
Die Schulleitungen tragen die pädagogische und organisatorische Verantwortung für die Schule. Sie stellen sicher, dass die Schule ihren Erziehungs- und Unterrichtsauftrag erfüllt und die Lehrkräfte effektiv arbeiten können. Unter den vorhandenen Arbeitsbedingungen können die Schulleitungen den vielfältigen Anforderungen und Erwartungen schon geraume Zeit kaum mehr gerecht werden. Die Herausforderungen der Corona-Krise bringen das Belastungsprofil exemplarisch und unübersehbar zum Vorschein.
Schulleitung organisiert aktuell den Einsatz der Lehrkräfte hinsichtlich des Unterrichts in der Schule, der Notbetreuung und des Fernunterrichts („Homeschooling“). Dabei ist zusätzliche Beratung und Orientierung der Lehrkräfte, des Schulpersonals, der Eltern und Schüler in pädagogischen und organisatorischen Fragen erforderlich. Aber auch nach Corona wird es in den Schulen keine ruhigen Zeiten geben, die es rechtfertigen, das alte Vorstellungsmodell von Schulleitung aufrecht zu erhalten.
Schulleitungen können nicht als Faktotum agieren, quasi gleichzeitig als Lehrkräfte, Moderatoren, Manager und Vorgesetzte. Eine solche Rolle entspricht nicht einer zeitgemäßen Organisationsstruktur. Die Schulleitungen benötigen für die Wahrnehmung ihrer Kernaufgaben wie Schulmanagement, Personalführung, pädagogische Moderation sowie Innovation und Qualitätsentwicklung die dafür notwendigen Freiräume und Zeitreserven.
Der Verband Reale Bildung (VRB) erneuert daher nachdrücklich seine Forderung, einen Perspektivwechsel im Berufsbild der Schulleitung zu vollziehen: Weg von der "Lehrkraft mit Stundenanrechnungen", hin zur "Führungskraft in einem modernen pädagogischen Dienstleistungsunternehmen".
Der VRB fordert, die Schulleitungen von unterrichtlichen Aufgaben weitestgehend zu entlasten. Die verantwortliche Führung einer Schule setzt realistische Rahmenbedingungen voraus. Sie fehlen.
Zum Hintergrund
Reale Bildung ist attraktiv, denn sie öffnet zahlreiche Wege und Alternativen. Die schulische und berufliche Laufbahn ist daher nicht einseitig festgelegt, sondern abhängig von Begabung, Interessen, Leistung und Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler. Das Schulsystem in Rheinland-Pfalz muss diese Durchlässigkeit gewährleisten und erhöhen.
Die Erfahrungen mit der neuen Schulstruktur zeigen, dass die Reale Bildung sowohl für die Realschule, für die Realschule plus als auch für die Integrierte Gesamtschule weiter ausgebaut werden muss. Hier setzt der VRB als Interessenverband seinen schul- und verbandspolitischen Schwerpunkt.
Kommunikation Presse und Medien: Bernd Karst, Grolsheimer Weg 5, 55411 Bingen, Tel.: 06721/994999, mobil: 0177-5541102, bernd.karst(at)vrb-rlp.de , Internet: www.vrb-rlp.de
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