06.05.2020

Stufenweise Schulöffnung: Schutz und Fürsorge müssen Leitlinien für politische Entscheidungen sein

Mit der beschlossenen stufenweise Schulöffnung setzt sich die Landesregierung gemeinsam mit der Kultusministerkonferenz ambitionierte Ziele.

Der Verband Reale Bildung (VRB) kritisiert die neuen Schulöffnungspläne der Landesregierung vor dem Hintergrund, dass wenige Tage nach der ersten Teilöffnung vielerorts zurückgemeldet wurde, die Einhaltung der strengen Hygienevorschriften und damit die Gesundheit und Sicherheit unserer Schülerinnen und Schüler wie der Lehrkräfte könne nicht garantiert werden. „Präsenzunterricht, Homeschooling, umfassende Aufsichtspflichten zur Überwachung der Hygiene binden bereits jetzt alle verfügbaren personellen Ressourcen“, mahnt Landesvorsitzender Timo Lichtenthäler und erinnert daran, dass viele Lehrkräfte aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe der Schule zurzeit nicht für den Präsenzunterricht zur Verfügung stehen.

Die stufenweise Schulöffnung für die Klassenstufen 5-8 bei gleichbleibend strikten Hygienemaßnahmen und Abstandsregelungen ist für die Schulen kaum zu bewältigen. Vielerorts sind bereits bei der Teilöffnung für die Klassenstufen 9-12 die Grenzen des Verantwortbaren überschritten worden, weil die personellen und räumlichen Voraussetzungen nicht ausreichend sind. Die Landesregierung ist im kritisch-konstruktiven Dialog mit den Personalvertretungen von noch früher angesetzten Terminen abgekommen – das immerhin ist zu begrüßen und zeigt, dass man um die Belastungen weiß, die man den Schulen zumutet.

Bei allem Verständnis für die berechtigten Interessen, zu einer neuen Normalität in den Schulen zu kommen, müssen die notwendigen Veränderungen im schulischen Alltag bewältigt werden können. Schutz und Fürsorge müssen wichtige Leitlinien für politisches Handeln sein. „Unsere Lehrkräfte und Schulleitungen leisten in Zusammenarbeit mit den Eltern und Schülern Beachtliches, um zur Bewältigung der Krise beizutragen“, betont Timo Lichtenthäler und mahnt: „Das gemeinsam Erreichte darf seitens der Landesregierung nun nicht mit Pauschalvorgaben unterlaufen werden.“

Für den Verband Reale Bildung sind Schülertransport, Hygieneplan, Raumkonzept und die Lehrerversorgung noch nicht in allen Auswirkungen bedacht worden. Schulen benötigen einerseits verlässliche und vor allem in dieser Tragweite umsetzbare Richtlinien und Rahmenbedingungen und andererseits Spielräume für schulspezifische Regelungen.

 

Zum Hintergrund

Reale Bildung ist attraktiv, denn sie öffnet zahlreiche Wege und Alternativen. Die schulische und berufliche Laufbahn ist daher nicht einseitig festgelegt, sondern abhängig von Begabung, Interessen, Leistung und Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler. Das Schulsystem in Rheinland-Pfalz muss diese Durchlässigkeit gewährleisten und erhöhen.
Die Erfahrungen mit der neuen Schulstruktur zeigen, dass die Reale Bildung sowohl für die Realschule, für die Realschule plus als auch für die Integrierte Gesamtschule weiter ausgebaut werden muss. Hier setzt der VRB als Interessenverband seinen schul- und verbandspolitischen Schwerpunkt.

 

Kommunikation Presse und Medien: Bernd Karst, Grolsheimer Weg 5, 55411 Bingen, Tel.: 06721/994999, mobil: 0177-5541102, bernd.karst(at)vrb-rlp.de , Internet: www.vrb-rlp.de

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