09.02.2022

VRB fordert Einstellungsoffensive an Realschulen plus

In diesen Tagen laufen an den Schulen die Aufnahmegespräche für die kommenden 5. Klassen. Parallel dazu starten die Personalplanungen für das Schuljahr 2022/2023. Beide Ereignisse finden in der bisherigen Hochinzidenzphase der Coronapandemie statt. Die aktiven Infektionsfälle unter den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften haben durch die Omikron-Welle einen beachtlichen Höchststand erreicht. Auch zu Teilschließungen in Form von klassenweisen Quarantänen ist es erneut gekommen. „Die Schulen sind seit nunmehr 23 Monaten im Ausnahmezustand und erleben derzeit wieder eine Phase der absoluten Überlastung. Die Auswirkungen dieser Umstände auf die kommenden Schuljahre sind schon sehr lange bekannt“, so der Landesvorsitzende Timo Lichtenthäler.

 

Corona hat enorme Lerndefizite bei den Schülerinnen und Schülern verursacht. Die entstandenen Lücken dürfen nicht vernachlässigt werden, sondern müssen im Nachhinein wieder geschlossen werden. Dies funktioniert aus Sicht des Verbandes ausschließlich mit einer breitaufgestellten Einstellungsoffensive. „Die Schulen müssen endlich so personalisiert werden, dass die Kinder und Jugendlichen eine reelle Chance haben, die Wissenslücken der beiden letzten Jahre aufzuarbeiten“, so der Verbandschef. Besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltsberatungen im rheinland-pfälzischen Landtag fordert der VRB, dass den angekündigten Ansprüchen im Koalitionsvertrag und in der Präambel des Haushaltsentwurfs endlich spürbare Taten folgen. „Die Landesregierung kann politisch nicht gebetsmühlenartig eine chancengerechte Schule und eine Schule der Zukunft propagieren, zugleich aber zu wenig Stellen im Haushalt ausweisen“, so Lichtenthäler. Das aktuelle Manko an Personal werde in Kürze noch verschärft, weil in den kommenden Jahren viele Lehrkräfte in den Ruhestand wechselten. „Hinzu kommt: Vor dem Hintergrund der wachsenden physischen und psychischen Belastungen reduzieren zahlreiche am Limit angekommene Lehrkräfte ihre Arbeitszeit unter Inkaufnahme von Gehaltseinbußen“, so der VRB.

 

Die Gründe für den Lehrermangel an den Realschulen plus und an den Integrierten Gesamtschulen kommen nicht aus heiterem Himmel. Steigende Geburtenraten, die anstehende Pensionierungswelle und viele andere Faktoren waren und sind vorauskalkulierbar. Dennoch hat Rheinland-Pfalz zu lange zu wenig Lehrkräfte für die Realschulen plus ausgebildet und eingestellt. „Es führt kein Weg daran vorbei, dass die Landesregierung unverzüglich eine Offensive für den Lehrerberuf an den Realschulen plus startet“, fordert Landesvorsitzender Timo Lichtenthäler. Die Landesregierung, so der VRB, habe jahrelang den Ausbau der Ganztagsschulen und den inklusiven Unterricht gefördert. Gleichzeitig habe sie es aber versäumt, die dafür erforderliche Personaldecke sicherzustellen. Das habe nicht nur zu einer zunehmenden Belastung der Lehrkräfte geführt, sondern zugleich die Attraktivität des Lehrerberufs erheblich in Frage gestellt. 

 

 

 

Zum Hintergrund

Reale Bildung ist attraktiv, denn sie öffnet zahlreiche Wege und Alternativen. Die schulische und berufliche Laufbahn ist daher nicht einseitig festgelegt, sondern abhängig von Begabung, Interessen, Leistung und Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler. Das Schulsystem in Rheinland-Pfalz muss diese Durchlässigkeit gewährleisten und erhöhen. Hier setzt der VRB als Interessenverband seinen schul- und verbandspolitischen Schwerpunkt. 

 

Kommunikation Presse und Medien: Bernd Karst, Grolsheimer Weg 5, 55411 Bingen, Tel.: 06721/994999, mobil: 0177-5541102, bernd.karst(at)vrb-rlp.de , Internet: www.vrb-rlp.de

 

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