07.12.2023

PISA-Studie macht zeitnahe Bildungsdebatte erforderlich

Verband Reale Bildung (VRB) sieht sich in seinen Forderungen bestätigt

Alle drei Jahre misst die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) weltweit die Leistungen 15-jähriger Schüler und Schülerinnen mit besonderem Schwerpunkt auf Mathematik, Deutsch und Naturwissenschaften. Gute Nachrichten waren auch diesmal nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Die Pisa-Studie 2022 fällt so katastrophal aus wie befürchtet. „Der Verband Reale Bildung sieht sich in seinen Forderungen bestätigt“, kommentiert VRB-Landesvorsitzender Timo Lichtenthäler die Ergebnisse.

 

Lichtenthäler: „Die Lehrkräfteleisten immer mehr Beratung und Unterstützung, aber sie sind zeitlich völlig überfordert. Denn in Klassen mit bis zu 30 Schülerinnen und Schülern sind die pädagogischen Möglichkeiten der individuellen Zuwendung eingeschränkt. Wir sind Lehrer und Lehrerin geworden, weil wir das Unterrichten und Erziehen von Kindern und Jugendlichen als unsere berufliche Lebensaufgabe gewählt haben. Ich sehe die Landesregierung in der Pflicht, unsere verantwortungsvolle Aufgabe durch die Schaffung verbesserter Rahmenbedingungen und einer angemessenen Personalausstattung zu unterstützen“, erklärt Lichtenthäler. Die Landesregierung müsse investieren, so Lichtenthäler. Ein besonderes Problem sei, dass der Lehrkräftemangel die pädagogische Handlungsfähigkeit einschränke und notwendige Differenzierungs- und Fördermöglichkeiten auch außerhalb des Klassenverbandes erschwere. Diese seien vor allem für die frühe und gezielte Sprachförderung und die „PISA-Fächer“ unverzichtbar.

 

Der negative Bildungstrend habe sich schon lange vor der Pandemie abgezeichnet, so der Verband Reale Bildung. Ursache dafür seien vielfältige gesellschaftliche Probleme und Herausforderungen: Die zunehmende Heterogenität der Schülerschaft, die Migration und der ständige Anstieg der psychischen und physischen Belastungen des Schulalltags. „All diese Kernprobleme haben zu einem chronischen Leistungsabfall geführt“, so der VRB-Chef. Immer wieder werde darauf verwiesen, dass es an Geld und Personal fehle. „Es fehlt vor allem die Einsicht, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland und der gesellschaftliche Wohlstand maßgeblich von guter Schulbildung abhängen. Die nachgewiesenen Kompetenzverluste verringerten zugleich die Berufs- und Lebenschancen der jungen Menschen. „Es kann nicht darüber hinwegtrösten, dass auch andere Länder von negativen PISA-Ergebnissen betroffen sind. Wir müssen uns selbstbewusst im internationalen Vergleich an den Spitzen orientieren.“ Es sei erschreckend, dass in Deutschland sowohl im Lesen als auch in Mathematik und Naturwissenschaften die niedrigsten seit dem Jahr 2000 gemessenen PISA-Werte erzielt wurden.

 

Politische Entwicklungen in der Welt und ihre Wirkungen auf Deutschland sind keine historisch einmaligen Phänomene. „Wir werden auch in Zukunft immer wieder Phasen von Krisen und Konflikten erleben. Vor diesem Hintergrund halten wir es in Verantwortung und solidarischer Verpflichtung für nachfolgende Generationen für dringend erforderlich, eine zeitnahe Bildungsdebatte zu führen, die sich dann weniger auf ideologische als auf pädagogische Inhalte stützen möge. Themen wie „Leistungssteigerung“ und „Anhebung des Bildungsniveaus“ sollten hierbei einen hervorgehobenen Stellenwert erhalten“, so Timo Lichtenthäler.

 

Kommunikation Presse und Medien: Bernd Karst, Grolsheimer Weg 5, 55411 Bingen, Tel.: 06721/994999, mobil: 0177-5541102, bernd.karst(at)vrb-rlp.de , Internet: www.vrb-rlp.de

 

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